VOLATILE:ION

n*4CH-Audio/Video-Installation für die Mischanlage Zeche Zollverein, Bunkerebene (col-sw, Looplänge 17:12, 2010)

 

Die Audio/Video-Installation Volatile:ION entstand eigens für die Bunkerebene der Mischanlage, Zeche Zollverein. Sie besteht aus Vierkanal-Video- und 5.1-Audio-Zuspielung. Beide Medien wurden entsprechend multipliziert und den architektonischen Besonderheiten der Bunkerebene angepasst (s. Fotos).

 

VOLATLE_ION - etwa: flüchtiges Ion - ist eine 4*x-kanalige Audio/Video-Installation für die Bunkerebene der Mischanlage, Zeche Zollverein. Ausgehend von der Materialbeschaffenheit der inneren Betonwände, an denen nicht nur die jahrzehntelange Benutzung als Kohlespeicher ablesbar ist, sondern auch eine extreme „Materialgewalt“ spürbar wird - tausende von Tonnen Kohle haben ihre gewalttätigen Spuren hinterlassen - entstand die Installation VOLATILE:ION. Im Gegensatz zu den massiven Materialspuren an den Wänden, die eine von ocker über grau, braun und schwarz oszillierende abstrakte „Großgraphik“ erzeugen, gleichsam schon ein Kunstwerk für sich zu bilden scheinen, zeigt das direkt auf die Mauern projizierte vielkanalige Video ätherisch wirkende Schwarz-Weiß-Partikel (Kuben), die durch ihre flüssig-fließenden Bewegungen dem Raum eine völlig neue Anmutung verleihen. Dabei werden die Wände permanent in anderen Zusammenhängen sichtbar: mal dominiert die Bewegung (des Lichts) den Beton, mal beleuchtet die Installation einzelne MaterialTeile der „Großgraphik“ und hebt diese für Augenblicke ins Bewusstsein des Zuschauers. Die gleichzeitige Immersion durch BETON, LICHT und KLANG erinnert nicht nur an Geschichte und Funktion des Ortes, sondern erzeugt einen subtilen „Strukturwandel“: obwohl die massive Architektur vermutlich noch unverändert Jahrhunderte bestehen wird, hat sich ihre „Aura“ gewandelt; weder ist sie weiterhin Ausdruck eine die Umwelt ausbeutenden industriellen Großversuchs („Moderne“ genannt), noch kann sie Museum sein für eine untergegangene (Arbeits- und Produktions)Kultur. - Stattdessen hält das Flüchtige und das Leichte Einzug, das rasch Vergehende - und damit ein neuer Anfang (D.H. - 2010)